Kräuterlexikon
Pflanzenstoffe
Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt, weil es früher gerne zum Putzen von Zinn verwendet wurde. Dies ist möglich, denn im Ackerschachtelhalm ist Kieselsäure in Form von Kristallen enthalten. Kieselsäure (Silicium) festigt Bindegewebe, Sehnen, Bänder, Haut, Haare und harte Substanzen wie Knochen, Zähne und Nägel.
Angelikawurzel
Angelikawurzel-Auszüge bewirken, aufgrund ihres bitteren Geschmacks, dass sich mehr Magensäure bildet. Auch Gallensäuren und Enzyme der Bauchspeicheldrüse werden vermehrt ausgeschüttet. Dadurch regt die Pflanze den Appetit an und bringt die Verdauung auf Trab. Zudem wirkt sie krampflösend, desinfizierend und antimikrobiell.
Anis
Anis wirkt anregend, antibakteriell, entspannend und magenstärkend. Die Verdauungsvorgänge werden angeregt. Blähungen lösen sich durch die krampflösende Wirkung auf.
Broccoli
Broccoli enthält die sekundären Pflanzenstoffe Sulforaphan und Quercetin. Sulforaphan ist ein starkes indirektes Antioxidans. Es neutralisiert freie Radikale nicht direkt, sondern indirekt, indem es Enzyme aktiviert, die nachhaltige antioxidative Abwehrmechanismen des Körpers in Gang setzen.
Chili
Als Heilpflanze wurde der Chili schon von den Ureinwohnern Amerikas genutzt. Chili enthält den Wirkstoff Capsaicin.
Curcuma
Bei Curcuma handelt es sich wie auch beim Traubenkern um hochwertige Polyphenole, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Polyphenole sind bioaktive Substanzen mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Curcuma wird in der ayurvedischen Medizin schon seit 6.000 Jahren eingesetzt.
Dillfrüchte
Die enthaltenen ätherischen Öle des Dills wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und beruhigen die Nerven. So beugt Dill Infektionen vor und wirkt sich stärkend auf das Immunsystem aus. Besonders gut wirkt es daher bei Verdauungsstörungen wie Magenverstimmungen, Koliken und Blähungen.
Hagebuttenfrüchte
Hagebuttenfrüchte sorgen durch das darin enthaltene Vitamin C Flavonoide, Fruchtsäuren und B-Vitamine für die Steigerung der Abwehrkräfte.
Ingwer
Ingwer regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an, hemmt die Blutgerinnung, wirkt antibakteriell und virostatisch. Während Ingwer bei älteren oder geschwächten Tieren in geringen Dosen den Appetit anregt, kann er generell eine Diät wirkungsvoll unterstützen.
Mariendistelsamenpulver
Durch den Wirkstoff Silymarin, der in den Früchten der Mariendistel enthalten ist, wird die äußere Zellmembran der Leberzelle stabilisiert, sodass die Leber vor schädlichen Einflüssen geschützt wird.
Olivenblätter
Extrakt aus Olivenblättern, besitzt krampflindernde Eigenschaften, wirkt balancierend und ausgleichend auf den Magen-Darmtrakt.
Oreganum
Oreganum kann die Candidamykose beeinflussen. Magen- und Darmkrämpfe können gelindert werden. Inhaltsstoffe von Oregano mit arzneilicher Wirkung sind vor allem die Gerb- und Bitterstoffe sowie die ätherischen Öle. Zu Letzteren gehören vor allem Thymol, Carvacrol, Cymol und Borneol. Die Heilpflanze Oregano findet besonders bei Beschwerden des gesamten Verdauungstraktes (Magen, Darm, Leber, Galle) sowie bei Atemwegserkrankungen Verwendung und wirkt vor allem in Mund und Rachen entzündungshemmend.
Pfefferminze
Pfefferminzblätter enthalten ein ätherisches Öl, dessen Zusammensetzung stark vom Entwicklungsstand der Blätter bei der Ernte abhängt. Als Hauptbestandteile sind Menthol, Menthon und Menthylacetat zu nennen. Ferner enthält die Pflanze Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide. Das
ätherische Öl der Pfefferminzblätter besitzt eine krampflösende und blähungstreibende Wirkung und führt zu einer beträchtlichen Steigerung der Gallensekretion. Ferner ist eine antiseptische Wirkung beschrieben.
Rosmarinblätter
Die Wirkstoffe des Rosmarins können äußerlich bei Entzündungen und Beschwerden des Bewegungsapparates angewendet werden. Bei Herz- und Gefäßerkrankungen fördert eine äußerliche Behandlung die Durchblutung. Eine innerliche Anwendung ist bei Verdauungsbeschwerden hilfreich: Rosmarin stimuliert die Gallenproduktion, entkrampft und stärkt die Verdauung.
Rotkleeblätter
Enthalten hochwirksame Phytoöstrogene, die balancierend wirken und sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken können.
Salbeiblätter
Salbeiblätter helfen bei Entzündungen und Erkältungen, denn sie haben einen antibakteriellen und antiparasitären Effekt. In ihnen sind ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe als Wirkstoffe enthalten.
Sanddornfrüchte
Sanddorn ist eine Wildfrucht mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt. Pro 100 g übertrifft der Vitamin-C-Gehalt von Sanddorn den von Zitronen und Orangen.
Schwarzkümmelsamen
Schwarzkümmelsamen enthalten ätherische Öle, sie wirken lindernd bei Blähungen und besitzen krampflösende Eigenschaften.
Süssholz
Süßholz enthält u.a. Saponine, Flavonoide und Cumarine. Süßholz werden zahlreiche positive Eigenschaften zugeschrieben, insbesondere eine wohltuende Wirkung auf Magen und Darm.
Süsslupine
Der Anteil an Süßlupinen liefert hochwertiges, pflanzliches Protein. Unter den einheimischen Hülsenfrüchten haben die Süßlupinen den höchsten Proteingehalt und eine sehr gute Wertigkeit des Proteins. (Die Wertigkeit eines Proteins gilt als Maßstab dafür, wie viel eines aufgenommenen Nahrungsproteins in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann.)
Teufelskralle
Bei der Teufelskralle handelt es sich um eine Heilpflanze mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum. Besonders häufig kommt sie bei Arthrose und anderen Gelenkschmerzen zum Einsatz. Ihr Anwendungsbereich reicht über entzündliche Gelenkerkrankungen, Gicht und Rückenschmerzen bis hin zu Sehnenentzündungen. Darüber hinaus hilft sie bei Verdauungsbeschwerden.
Traubenkern-Extrakt
Beim Traubenkernextrakt handelt es sich wie auch beim Curcuma und dem Granatapfel-Extrakt um hochwertige Polyphenole, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Polyphenole sind bioaktive Substanzen mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Gemessen an ihrem Redoxpotential ist die antioxidative Wirkung um ein Vielfaches höher als die von Vitamin C und E. So bieten sie einen umfassenden Schutz vor Schädigungen durch freie Radikale.
Thymian
Thymian enthält ätherisches Öl und Phenole, besitzt eine wachstumshemmende Wirkung auf Pilze und Viren und ebenso eine stark antioxidative Wirkung.
Vitalpilze Ling Zhi, Shiitake und Agaricus blazei Murill (Mandelpilz)
Ling Zhi, Shiitake und Agaricus blazei Murill gehören zu den Vitalpilzen. Vitalpilze stärken den Körper und sind geeignet, das Yin-Yang-Gleichgewicht zu stabilisieren, das Qi zu bewegen, zu regulieren, zu entgiften und ausgleichend zu wirken. Vitalpilze sind für Kombinationen mit Pflanzenstoffen sehr geeignet, da es ihnen eigen ist, Gleichgewichte im Körper wiederherzustellen.
Agaricus blazei Murill
Agaricus blazei Murill auch Mandel- und Sonnenpilz genannt, wird unter anderem zur Behandlung von Allergien, zur Unterstützung der Heilung bei Hauterkrankungen und zur Verbesserung der Darmfunktion angewandt.
Shiitake
Der Shiitake wird als „König der Heilpilze“ bezeichnet, da er vielseitig einsetzbar ist und einer der ersten Pilze war, die man bei uns als Heilpilz verwendete. In China und auch in Japan wird Shiitake seit Tausenden von Jahren als Nahrungsmittel und als Medizin geschätzt.
Ling Zhi
Ling Zhi, auch Reishi genannt, dessen Name laut Überlieferung übersetzt „Pilz der Unsterblichkeit“ bedeutet, gilt in der TCM als einer der wirksamsten und vielfältigsten Mittel zur Stärkung von Mensch und Tier überhaupt. Er unterstützt das Herz-Kreislauf- System und wird begleitend in der Tumortherapie, bei Haut- und Fellerkrankungen und bei Hufrehen beim Pferd eingesetzt.
Weihrauch-Extrakt
Weihrauch (auch Boswellia genannt) bezeichnet das Harz der Weihrauchbäume und dient schon lange als traditionelles Heilmittel.
Nährstoffe
Alpha-Liponsäure
Die Alpha-Liponsäure ist sowohl ein wasser- als auch ein fettlösliches Antioxidans. Aus der antioxidativen Wirkung resultieren die Unterstützung des Immunsystems und die entzündungshemmende Funktion.
Bromelain
Bromelain wird seit Jahrzehnten für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Der genaue Wirkungsmechanismus ist allerdings bisher noch nicht bekannt. Es wirkt im Bereich von Osteoarthritis, bei Ödemen, Thrombophlebitis und chirurgischen Traumata.
Chondraitinsulfat
Chondroitinsulfat (auch „Chondritinsulfat”) ist eine im Knorpel vorkommende natürliche Substanz, die einen beschleunigten Knorpelabbau verhindert. Chemisch gesehen handelt es sich bei Chondroitinsulfaten um sulfatierte Glykosaminoglykane. Durch das Erzeugen eines osmotischen Schwelldrucks wird die Knorpelmatrix ausgedehnt, wodurch das Kollagennetzwerk unter Spannung gesetzt wird. Durch diesen Effekt kann die Wasserbindungsfähigkeit der Proteoglykane erhöht werden, was wiederum zu einer erhöhten Beweglichkeit des Knorpels und folglich auch des Gelenkes führt.
Kollagenhydrolysat
Kollagen ist ein für seine Vielseitigkeit bekanntes Protein. Es ist reichlich in den unterschiedlichsten Teilen des Körpers enthalten. In Form kräftiger Stränge findet man es in Sehnen, als dünne Platten in der Haut, als stark widerstandsfähige Struktur in den Knochen und als elastischer Bestandteil zur Stoßdämpfung in den Knorpeln. Kollagen formt ein Gerüst und fungiert damit als „Leim”, der die Knorpelmatrix zusammenhält.
L-Carnitin
L-Carnitin ist eine natürlich vorkommende, vitaminähnliche Substanz. Sie spielt eine essentielle Rolle im Energiestoffwechsel der tierischen Zellen. L-Carnitin fungiert als Transportmolekül für aktivierte Fettsäuren im Cytosol und in den Zellorganellen wie in den Mitochondrien. Langkettige Fettsäuren können nur gebunden an L-Carnitin durch die Mitochondrienmembran transportiert werden. Neben der Verbesserung des Energiepotentials wird die physische Leistungsfähigkeit heraufgesetzt und der Stoffwechsel angeregt.
L-Glutamin
Die Aminosäure L-Glutamin findet sich in freier Form in allen Pflanzen, Tieren, Pilzen und Bakterien als zentraler Metabolit im Stoffwechsel. Die Einnahme von L-Glutamin zeigt eine Verbesserung der immunologischen Schutzfunktion des Darmes, reduziert pathologische Bakterien und liefert Energie und Nährstoffe für die Darmmukosa. Dadurch vermindert sich die Gefahr für eine Darmentzündung.
Mangan
Zink, Mangan und Selen sind wichtige Mineralien. Mangan ist an einigen wichtigen Vorgängen im tierischen Körper beteiligt, da es für die Funktion verschiedener Enzyme unabdingbar ist. So ist Mangan beispielsweise am Aufbau von Knorpel- und Knochengewebe beteiligt. Außerdem spielt es eine Rolle bei der Aktivierung einiger Enzyme, die als Antioxidantien wirken. Außerdem ist es für die Synthese und Freisetzung von Insulin erforderlich.
Vitamine
Die Vitamine A und E gehören zu den fettlöslichen Vitaminen und sind beide wichtige Antioxidantien.
Vitamin A
Vitamin A ist als wesentlicher Faktor für die normale Entwicklung und Regulation des Immunsystems anerkannt. Dies ist im Hinblick darauf, dass Vitamin A die Expression von mehreren Hundert Genen beeinflusst und damit an der Regulation zahlreicher physiologischer Prozesse beteiligt ist, auch nicht verwunderlich.
Vitamin E
Vitamin E spielt speziell beim Fett- und Eiweißstoffwechsel eine wichtige Rolle. In einer Studie konnte eine Anti-Aging-Wirkung nachgewiesen werden in dem Sinne, dass die DNA-Schädigungen der Probanden unter Einnahme von Vitamin E signifikant reduziert worden sind.
B-Vitamine
Die acht B-Vitamine: Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 (Calcium-D-pantothenat), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B7 (Biotin), Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin B12 (Cobalamin) gehören zu den wasserlöslichen Vitaminen. Sie sind von ihrer Struktur her unterschiedlich, aber allesamt spielen sie eine zentrale Rolle bei den Stoffwechselvorgängen. So sind B-Vitamine wichtig, um Eiweiße, Zucker und Fette verdauen zu können. Außerdem sind sie essentiell beteiligt an der DNA-Synthese, der Bildung von Blut, Hormonen und Neurotransmittern. Dadurch, dass die von ihnen aktivierten unterschiedlichen Enzyme oftmals eng zusammenwirken ist eine kombinierte Verwendung der B-Vitamine sinnvoll.
Zink
Zink, Mangan und Selen sind wichtige Mineralien. Zink ist Bestandteil zahlreicher Enzyme sowie Proteine und an einer Vielzahl von Reaktionen im Körper beteiligt, z. B. an Zellwachstum, Wundheilung und im Immunsystem. Zudem spielt es eine bedeutende Rolle im Stoffwechsel des Bindegewebes und der Knochen, denn es fungiert als Cofaktor für die alkalische Phosphatase (wichtig für die Knochenmineralisierung) und die Kollagenase (essentiell für die Entwicklung des knorpeligen Grundgerüsts der Knochen). Ein Zinkmangel kann ein geschwächtes Immunsystem zur Folge haben und Hautekzeme, Durchfälle sowie Wundheilungsstörungen hervorrufen.