Ohrenerkrankung beim Hund: Ursachen, Symptome, Behandlung & Vorbeugung

Kennst du das auch? Ständiges Kopfschütteln, vehementes Kratzen, erschrockene Schmerzäußerungen bei sanftesten Berührungen – für Hunde sind Ohrenschmerzen sehr quälend. Entdecke in diesem Artikel mögliche Erkrankungen und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten.
13. August 2025 durch
Vorndran, Birgit
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Warum Ohrenprobleme bei Hunden ernst genommen werden müssen

Das ständige Kopfschütteln, das vehemente Kratzen, die erschrockene Schmerzäußerung selbst bei der sanftesten Berührung – Ohrenerkrankungen sind für den Hund häufig sehr quälend. Und wenn unser Hund so offensichtlich leidet, leiden wir mit ihm.
Ohrerkrankungen können die Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Aber was steckt wirklich hinter dem ständigen Juckreiz und den Entzündungen? Die Symptome sind eine direkte Folge der Entzündungsprozesse im Ohr. Das starke Kopfschütteln und Kratzen ist der Versuch des Hundes, den Juckreiz und Schmerz zu lindern. 

All diese Anzeichen machen deutlich, wie wichtig es ist, eine Ohrenentzündung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ohrprobleme beim Hund können viele Ursachen haben – von Infektionen über Parasiten bis hin zu genetischen Faktoren.

Häufige Ohrenerkrankungen bei Hunden

Prophylaxe – so bleiben Hundeohren gesund

Ohrenerkrankungen beim Hund sind oft sehr schmerzhaft und gehen häufig mit Infektionen einher. Eine akute Erkrankung sollte immer tierärztlich abgeklärt und gegebenenfalls mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt werden, um in Übereinstimmung mit § 1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) Schmerzen und Leiden vom Tier fernzuhalten. Nach der schulmedizinischen Therapie kann ein betroffener Hund jedoch ganzheitlich begleitet werden. Hierzu gibt es einige effektive, naturheilkundliche Anwendungen. Noch wichtiger als die Behandlung ist jedoch die Prophylaxe, insbesondere bei Hunden, deren Rasse zu Ohrenerkrankungen neigt, wie beispielsweise Hunden mit Schlappohren oder dichtem Fell im Gehörgang.

Risikofaktoren bestimmter Rassen

Die Anfälligkeit für Ohrenerkrankungen bei Hunden ist oft eine Frage der Rasse und der damit verbundenen Anatomie oder Genetik. Bei einigen Rassen wie Cocker Spaniel, Basset Hound oder Golden Retriever bedecken lange Schlappohren den Gehörgang wie ein Deckel. Das Resultat ist eine schlechte Belüftung, die ein feucht-warmes Klima im Ohr schafft – der perfekte Nährboden für Bakterien und Hefepilze. Ähnlich betroffen sind Hunde mit starkem Fellwuchs im Gehörgang, wie Pudel, Malteser oder Schnauzer. Hier stört das dichte Haar die natürliche Selbstreinigung des Ohrs und kann zur Ansammlung von Cerumen, Hautschuppen und Schmutz führen, was Entzündungen begünstigt.

Doch nicht nur die äußere Form ist entscheidend. Viele Rassen haben auch eine genetische Veranlagung, die sie anfällig macht. Dazu gehört die atopische Dermatitis ( Hauterkrankung bei Hunden, durch starken Juckreiz gekennzeichnet), eine Form der Umweltallergie. Bei Rassen wie dem Deutschen Schäferhund, Golden Retriever, Labrador Retriever, Boxer und West Highland White Terrier reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben. Diese chronischen Entzündungen manifestieren sich oft nicht nur auf der Haut, sondern auch im Gehörgang. Eine genetische Prädisposition für eine übermäßige Talgproduktion im Ohr findet sich wiederum bei Cocker Spaniels und Basset Hounds, was ebenfalls zu einem optimalen Milieu für Erreger führt. Auch Verhornungsstörungen der Haut, die zu vermehrter Schuppenbildung und damit zu Entzündungen führen, sind bei Rassen wie dem Golden Retriever, American Bulldog, Norfolk Terrier, Deutschem Schäferhund und West Highland White Terrier genetisch bedingt. Darüber hinaus haben brachycephale Rassen ( d.h. Hunderassen mit einer kurzen, breiten Schnauze und einem flachen Gesicht ), wie der Mops oder die Französische Bulldogge oft von Natur aus enge Gehörgänge, was ebenfalls zu Problemen führen kann.

Angesichts dieser vielfältigen Faktoren ist eine regelmäßige Kontrolle und gezielte Pflege der Ohren bei diesen Rassen unerlässlich.

Regelmäßige Ohrpflege

Die richtige Ohrenpflege beugt vielen Problemen vor. Zunächst ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen den Gehörgang von einem Hundefriseur, Gesundheitsberater oder Tierheilpraktiker überprüfen zu lassen. Das Entfernen von übermäßigem Haarwuchs im Ohr ist oft ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Belüftung.

Für die tägliche Routine genügt es, die äußeren Ohren, insbesondere die Ränder, mit einer milden Pflegelotion für Hunde oder Babys zu reinigen. Dabei sollte man stets vorsichtig sein und niemals tief in den Gehörgang eindringen. Nach dem Schwimmen und Baden ist es besonders wichtig, die Ohren sorgfältig zu trocknen, um Staunässe zu vermeiden. Bei Hunden mit langen Schlappohren kann es hilfreich sein, diese gelegentlich hochzuklappen und vorsichtig mit einem weichen Haarband zu fixieren, um eine bessere Belüftung zu ermöglichen.

Eine weitere Anwendung zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen ist Kamillentee. Kamille hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Ein weiches Tuch oder ein Mulltupfer, der in warmem Kamillentee getränkt und vorsichtig ins Ohr oder auf den Gehörgang gelegt wird, kann helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. 

Auch die Pflege mit natürlichen Ölen ist nützlich. Einige Tropfen biologisches Kokosöl oder Olivenöl, die vorsichtig auf einen Mulltupfer gegeben und auf das äußere Ohr aufgetragen werden, beruhigen die Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit. Dies hilft, Juckreiz und Trockenheit zu lindern.

Ernährung für gesunde Ohren

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und beeinflusst die Anfälligkeit für Entzündungen positiv. Bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe und weitere Nährstoffe sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Sie stärken das Immunsystem und reduzieren entzündliche Prozesse im Körper.

Eine Ergänzung der täglichen Ration mit gezielten pflanzlichen Lebensmitteln unterstützt die Widerstandsfähigkeit des Hundes. Dazu gehören beispielsweise:

Haferflocken: Die entzündungshemmende Wirkung von Hafer wird den Avenanthramiden ( gehören zur Gruppe der so genannten "sekundären Pflanzenstoffe" und kommen ausschließlich in Hafer vor) zugeschrieben. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie helfen, Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen.

Brokkoli: Dieses Gemüse enthält Sulforaphan, eine schwefelhaltige Verbindung, die antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen hat.

Kurkuma: Der Hauptwirkstoff Curcumin ist für seine starke entzündungshemmende Wirkung bekannt. Eine geringe Prise Kurkuma kann dem Futter beigemischt werden, sollte aber immer in Kombination mit etwas schwarzem Pfeffer und einem Pflanzenöl verabreicht werden, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.

Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren, die in Leinöl, Hanföl oder Ashifloweröl zu finden sind, sind ebenfalls essenziell für die Regulierung von Entzündungen. Sie helfen, die Entzündungsreaktionen des Körpers zu dämpfen und sind wichtig für die Haut- und Fellgesundheit, die oft mit Ohrenproblemen in Verbindung steht.

Kräuter, wie Kamille und Salbei: Beide Kräuter sind bekannt für ihre beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

 Zusätzlich zu diesen Lebensmitteln gibt es spezielle Futterzusätze, die diese wertvollen Inhaltsstoffe in konzentrierter Form enthalten, z.B. das Produkt Immun Vitalvon Provicell, welches das Immunsystem unterstützt und die Vitalität des Hundes fördert. Dieses ist in der Kombination mit Cellphyto Therapura, das reich an sekundären Pflanzenstoffen ist, besonders wirksam.

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Zusammenhang Ohrgesundheit & innere Organe

Aus ganzheitlicher Sicht, wie sie in der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin vertreten wird, besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Ohren und der Funktion innerer Organe. Ohrenerkrankungen werden häufig mit einer Dysfunktion der Leber und Niere in Verbindung gebracht. Die Leber ist ein zentrales Entgiftungsorgan, und eine Überlastung kann sich auch über die Haut und Schleimhäute, wie die im Ohr, äußern. Auch die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Um Ohrenerkrankungen vorzubeugen, ist es daher sinnvoll, die Funktion dieser Organe gezielt zu unterstützen, insbesondere bei Hunden, die eine entsprechende Krankheitsneigung haben. Hierfür gibt es ebenfalls spezielle Präparate:  Sanatox Therapura wurde gezielt zur Unterstützung der Entgiftungsfunktion von Leber und Niere entwickelt und trägt so präventiv zur Ohrgesundheit bei.

Allergien & Futtermittelunverträglichkeiten

Ein besonders wichtiger Aspekt bei wiederkehrenden oder chronischen Ohrenentzündungen sind Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten. Die Ohren sind oft ein Spiegel der systemischen Gesundheit des Hundes. Häufig manifestieren sich allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten nicht primär durch Verdauungsprobleme, sondern durch Juckreiz und Entzündungen an Haut und Ohren.

Der pathologische Zusammenhang besteht darin, dass bestimmte Inhaltsstoffe im Futter – meist Proteine von Rind oder Huhn, aber auch Getreide – eine Überreaktion des Immunsystems auslösen können. Diese ständige Entzündung im Körper schwächt die lokale Abwehr der Ohren, wodurch Bakterien und Hefepilze leichtes Spiel haben und sich schnell vermehren. Solange die auslösende Ursache – die Allergie oder Unverträglichkeit – nicht gefunden und behoben wird, werden die Ohrenentzündungen immer wiederkehren, selbst bei bester äußerer Pflege und kurzfristiger medikamentöser Behandlung.

Um diese Problematik zu lösen, ist es unerlässlich, einen Tierheilpraktiker hinzuzuziehen. Ein ganzheitlicher und individueller Therapieansatz ist hier der Schlüssel. Der Tierheilpraktiker kann mithilfe einer Eliminationsdiät ( vorübergehende Diät, bei der bestimmte Nahrungsmittel, die möglicherweise Beschwerden verursachen, vom Speiseplan gestrichen werden, um herauszufinden, welche Lebensmittel zu Unverträglichkeiten oder Allergien führen), oft auch als Single-Protein-Diät bezeichnet, systematisch die Unverträglichkeit ausfindig machen und vor allem das Immunsystem entlasten und mittelfristig modulieren, sodass sich wieder eine korrekte Abwehrreaktion einstellt. Bei dieser Diät wird der Hund über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich mit einer einzigen, zuvor noch nie gefütterten Proteinquelle (z.B. Insekten, Känguru oder Ziege) und einer kleinen Auswahl an Gemüse ernährt. Nur so lässt sich feststellen, welches Protein die Probleme verursacht.

Diese Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, da eine rein symptomatische Behandlung mit Ohrentropfen und Antibiotika die Wurzel des Problems nicht beheben kann. 

Sie unterbrechen lediglich den akuten Kreislauf, aber die chronische Entzündung bleibt bestehen und kann sich weiter verschlimmern. Durch die ganzheitliche Herangehensweise und die Umstellung der Ernährung wird der Hund von innen heraus gestärkt, das Immunsystem entlastet und die Ursache der wiederkehrenden Ohrenentzündungen nachhaltig beseitigt.

Durch eine Kombination aus äußerer Pflege, gezielter Ernährung und der Unterstützung der internistischen Ebene lässt sich das Risiko für Ohrenerkrankungen bei Hunden nachhaltig minimieren und die Lebensqualität des Tieres deutlich verbessern.

 

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