Der beste Zeckenschutz für Ihren Hund
Welchen Nutzen in der Natur haben eigentlich Zecken? Sie gelten als optisch wenig ansprechend, klein und hinterlistig. Ein gefährlicher und krankheitsübertragender Parasit, der gefühlt hinter jedem Strauch und auf jeder Wiese lauert. Nur auf seine Chance wartend, seinen Wirt tückisch heimzusuchen. So oder so ähnlich lässt sich im Volksmund das Imageproblem unserer Zecken, welche aus zoologischer Sicht den Spinnentieren und im engeren Sinne den Milben zugeordnet werden, beschreiben. Sie sind weiterhin als extrem anpassungsfähige und hartnäckige Ektoparasiten zu bezeichnen. Verschaffen wir uns einen Überblick.
Zeckenarten und Vorkommen
In der Literatur besteht Einigkeit über einen Bestand von weltweit über 800 verschiedenen Arten. Diese lassen sich in drei Familien einteilen: Die in unseren Breitengraden unbedeutende Gruppe der Nuttalliellia, sowie die auch bei uns vorkommenden Lederzecken (Argasidae) und Schildzecken (Ixodidae). Letztere sind die weltweit wohl am weitesten verbreiteten Vertreter, darunter findet sich auch das bekannteste Exemplar mit dem Namen „Gemeiner Holzbock“. Im Volksmund auch gern als rote Zecke bezeichnet, ist der Hinterleib dieser Zeckenart rötlich gefärbt und alters- und geschlechtsabhängig durch ein schwarzes Schild bedeckt. Nach dem Stich (Zecken haben einen Saugrüssel, daher handelt es sich nicht um einen Zeckenbiss) und der anschließenden Blutmahlzeit, nimmt der Holzbock eine silbrig-weiße Farbe an. Als weiße Zecke hat sich die ausschließlich in Australien heimische Art Ixodes holocyclus aufgrund ihrer hellen Farbe einen Namen erarbeitet. Die für Deutschland und Europa relevantesten und als regional verbreitet zu betrachtenden Zeckenarten sind:
• Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
• Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
• Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
• Schafzecke (Dermacentor marginatus)
• Igelzecke (Ixodes hexagonus)
• Taubenzecke (Argas reflexus)
Die im Verhältnis zum gemeinen Holzbock mindestens doppelt so große und an den Beinen eine weiß-gestreifte Färbung aufweisende Hyalomma-Zecke, ist in unseren Gefilden aktuell nicht als endemisch zu betrachten. Im Jahr 2018 ist die Anzahl der an das Robert-Koch-Institut übermittelten Exemplare mit 19 beziffert. Die aktuellsten Daten sind mit 9 Exemplaren in 2019 ausgewiesen, seit 2020 wurden keine Funde gemeldet. Besondere Aufmerksamkeit erfährt diese Gattung durch Ihre potenzielle Übertragbarkeit des Krim-Kongo-Virus. (Quelle 1)Die Zeckenarten, die für unsere Vierbeiner als am gefährlichsten gelten, sind der gemeine Holzbock, die Auwaldzecke, sowie die braune Hundezecke.Zecken dienen für verschiedene Krankheitserreger als sogenannte Vektoren oder Zwischenwirte. Sie sind praktisch ein Taxi für Krankheitserreger, denn unserer Vierbeiner infizieren sich fast ausnahmlos durch den Stich. Eine direkte Übertragung zwischen Säugetieren gilt offiziell als extrem unwahrscheinlich, da hierfür ein direkter Blutkontakt nötig wäre. Die Liste der übertragbaren Krankheiten ist lang und reicht von Bakterien über Viren bis hin zu Blutparasiten.
Zeckenarten im Überblick
Abb. 1: Zeckenarten und ihre Eigenschaften.
Borreliose beim Hund
Die auch als Lyme Borreliose durch die Gattung Borrelia burgdorferi ausgelöste bakterielle Infektion wird durch den mit einem Zeckenstich übertragenen Speichel verursacht. Als häufigster Verbreiter gilt hier der gemeine Holzbock. Das Vorkommen von Borrelien in Zecken insgesamt wird regional mit bis zu 30% angegeben, wobei beim Menschen jedoch nur bei insgesamt 0,3 – 1,4% der Zeckenstiche mit Symptomen zu rechnen ist. Für unsere Vierbeiner sind zum aktuellen Zeitpunkt keine verlässlichen Statistiken verfügbar. (Quelle 2)Ein gesundes Immunsystem ist grundsätzlich in der Lage, eine Borrelien-Infektion frühzeitig zu bekämpfen, so dass es häufig weder zu einer Erkrankung noch zu entsprechenden Symptomen und damit zu einem subklinischen Verlauf kommt.Neben dem möglichen Auftreten der sogenannten Wanderröte, die sich wenige Tage bis Wochen nach dem Stich um die Einstichstelle herum ausbreitet, lassen sich beispielhaft folgende unspezifische Symptome festhalten:
• Fieber
• Appetitlosigkeit
• Schwellungen und Entzündungen im Bewegungsapparat
• Lahmheiten
• Neurologische Auffälligkeiten
• Teilnahmslosigkeit
• Lymphknotenschwellungen
Eine Borreliose lässt sich tierärztlich durch Antibiotika sehr gut behandeln. Die Erfolgsaussichten sind umso besser, je früher die Infektion erkannt und durch Antikörper-Tests bestätigt wird. Die Genesung lässt sich naturheilkundlich durch einen gut ausgebildeten Tierheilpraktiker sehr gut begleiten.
Weitere Infektionen
AnaplasmoseEhrlichiose
Blutparasiten
Die Zecke richtig entfernen
Jeder Spaziergang durch die Natur birgt das Risiko eines Zeckenstiches. Man geht davon aus, dass Zecken über spezielle Sinnesorgane ihren Wirt aus einer Entfernung von 10 – 15 Metern erkennen können. Bei entsprechender Nähe reichen Zeiträume von unter 1 Sekunde, damit sich die Zecke in das Fell unserer Vierbeiner fallen lässt. Vorzugsweise sitzen die Zecken auch in den Körperregionen, die beim Spazierengehen oder toben mit Gräsern, Sträuchern und Büschen in Berührung kommen.
Einfallstore sind Kopf- und Brustbereich, die Nackenregion sowie Beine und Bauch. Zecken werden auch als „Lauerer“ bezeichnet und sind von Natur aus darauf bedacht Energie zu sparen. Aus diesem Grunde geht man davon aus, dass sie sich eine Einstichstelle in dem Bereich suchen, in dem sie sich auf Ihren Wirt haben fallen lassen. Vorzugsweise wenig behaarte Hautareale.
Eine Entfernung der Zecke sollte möglichst durch ziehen oder hebeln vorgenommen werden und der Ansatz möglichst hautnah erfolgen. Druck, Quetschungen und Drehbewegungen sind zu vermeiden, um den Zeckenkörper und die Speicheldrüsen nicht unnötig zu traktieren. Abzuraten ist ebenfalls davon, die Zecke durch das Auftragen von Ölen oder Alkohol zu ersticken, damit diese von selbst abfällt oder sich einfacher entfernen lässt.
Für die professionelle Zeckenentfernung sind am Markt unterschiedlichste Hilfsmittel erhältlich.
Bewährt hat sich die Zeckenentfernung mit Zeckenzangen aus Metall, sogenannten „Zeckenhebel“ oder auch „Kuhfüße“, sowie Produkte mit einer Art Lasso bzw. Schlinge. Mit diesen Hilfsmitteln lassen sich die Plagegeister in der Regel gut entfernen. Gehen Sie kontrolliert und langsam vor. Sollte dennoch der Zeckenkopf stecken geblieben sein, so sollen Sie vorsichtig versuchen den Kopf nachträglich zu entfernen. In keinem Fall sollte die Haut dabei weiter aufgerieben und verletzt werden. Der Zeckenkopf wird in der Regel als Fremdkörper von allein abgestoßen und wächst heraus. Achten Sie im Zweifel auf mögliche Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerz.
Welche Zeckenmittel gibt es für Ihren Hund?
Zunächst gilt es zwischen chemischem Zeckenschutz und natürlichem Zeckenschutz zu unterscheiden. Für einen nahezu 100%igen Zeckenschutz sind sogenannte Zeckentabletten oder chemische Spot-On-Präparate aus dem tierärztlichen Bereich anzuwenden. Hier ist es angebracht eine sorgfältige Risiko- / Nutzenanalyse mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker des Vertrauens durchzuführen.
Kokosöl
Neemöl / Margosa-Extrakt
Geraniol
Zistrose
Bierhefe
Schwarzkümmelöl
Fazit
Was hilft also gegen Zecken bei Hunden?
Fakt ist, dass unsere Vierbeiner zwangsläufig mit Zecken in Berührung kommen. Das wird sich, je öfter wir uns gemeinsam in der Natur aufhalten, nicht verhindern lassen. Eine Zeckenprophylaxe ist aufgrund der übertragbaren Krankheiten daher empfehlenswert. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass kein natürlicher Zeckenschutz eine Wirksamkeit von 100% bietet. Beider natürlichen Zeckenabwehr handelt es sich um sogenannte Repellentien (=Vergrämungsmittel), die den Wirt für die ungebetenen Gäste so unattraktiv wie möglich machen. Die Erfahrung zeigt auch, dass nicht jedes Mittel bei jedem Hund gleichermaßen effektiv ist. Der physiologische Körpergeruch sowie die regionalen Unterschiede mit unterschiedlichen Zeckenarten scheinen hier eine Rolle zu spielen.
Neben dem Einsatz natürlicher Mittel ist daher die persönliche Zeckenprophylaxe:
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