Entwurmung beim Hund - Anwendung & Prophylaxe
Die Vorstellung, dass sich im Darm unserer Hunde parasitäre Untermieter eingenistet haben, ist unangenehm und beunruhigend. Denn Würmer stellen nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere dar, sondern gehören auch zu den sogenannten “Zoonosen” – Infektionserkrankungen, die bei engem Körperkontakt durch Schmierinfektionen auf den (immungeschwächten) Menschen übertragbar sind. Wie schützt man sich und seine Vierbeiner am besten vor einem Befall und was kann man tun, wenn eine Ansteckung nachgewiesen wurde.
Vitalisierung, Gesunderhaltung und Krankheitsprophylaxe sind wichtige Themen für Hundebesitzer. Durch den bewussteren Umgang mit schulmedizinischen Medikamenten und deren Nebenwirkungen hat sich der Fokus auf die Stärkung der Darmgesundheit und des Immunsystems gelegt, um den Hund für die Ansiedelung von Würmern und anderen Parasiten unattraktiv zu machen. Wurde ein Hund vor einigen Jahren noch standardmäßig vierteljährlich mit der Gabe von Anthelminthika behandelt (egal ob ein Wurmbefall bestand oder nicht), geht man heutzutage differenzierter vor. Wir möchten Sie in unserem Blog über Infektionsrisiken und mögliche Schutzmaßnahmen für unsere Haushunde informieren.
Welche Wurmarten befallen den Hund
Es werden drei Wurmkategorien unterschieden:
- Magen-Darm-Würmer
Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn nur die Band- und Hakenwürmer geben sich mit dem Darm als Lebensraum zufrieden. Spul- und Peitschenwürmer können in andere Gewebe einwandern und dort ebenfalls zu Schädigungen führen.
Beim Befall des Dünn- und Dickdarms entziehen die Parasiten nicht nur wichtige Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei, sie schädigen zusätzlich die Darmschleimhaut und das Immunsystem. - Lungenwürmer
Die verschiedenen Stadien des Lungenwurms durchlaufen verschiedene Organe. Darm, Leber, Herz und Lunge werden befallen und es zeigen sich entsprechend verschiedene Symptome. - Herzwürmer
Herzwürmer gelangen als Mikrofilarien über den blutsaugenden Akt von Stechmücken in den Hund und setzen sich im Herzen bzw. in den großen Herzgefäßen ab. Bei starkem Befall kann es durch Belastungen des Organs – auch nach der Abtötung der Parasiten – im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes kommen.
Infektionswege und Symptome
Wurmeier und -larven können auf verschiedenen Wegen in den Körper des Hundes gelangen. Entweder sie werden vom Hund direkt aufgenommen (orale Infektion über das Fressen von Gras oder Kot infizierter Tiere) oder über einen Zwischenwirt. Manche Wurmarten benötigen einen Zwischenwirt, um das erste Entwicklungsstadium zu durchlaufen (Nagetiere, Fuchs, Schnecken).Auch in diesem Fall gelangen die Wurmstadien über die Aufnahme von Ausscheidungen oder des Zwischenwirtes selbst in den Hund. Beim Spul- und Hakenwurm kann die Infektion auch von der Mutter auf die Welpen übergehen. Ebenso stellen Wasser- und Futternäpfe, Spielzeuge und gegenseitige Körperpflege ein Infektionsrisiko dar.
Es werden drei Wurmkategorien unterschieden:
- Schädigung des von Würmern oder Larven besiedelten Gewebes
- Schädigung durch Nährstoffentzug der Würmer im Darm
- Schädigung durch Reizung des Immunsystems
Bei gesunden, immunstarken Hunden verläuft ein leichter bis mittlerer Wurmbefall häufig symptomfrei. Problematisch ist in diesen Fällen aber das Infektionsrisiko für andere Hunde (und Menschen) durch das Ausscheiden von Wurmeiern.
Bei massivem Befall oder vorerkrankten bzw. geschwächten (jungen, alten) Hunden zeigen sich Krankheitssymptome wie:
● Darmentzündung mit Schmerzen
● Durchfall
● verstärkte Darmgeräusche
● Verstopfung
● Übelkeit und Inappetenz
● Mangelerscheinungen und stumpfes Fell
● Schlittenfahren und Belecken des Pos durch Juckreiz am Anus (Wurmsegmente können wie kleine Reiskörner am After hängen bleiben)
● bei massivem Befall aufgetriebener “Wurmbauch”
● Nur bei sehr starkem Befall scheiden die Hunde auch ganze Würmer mit dem Kot aus.
Beim Lungenwurmbefall kommt es zu Symptomen des Atmungstraktes (Husten, Atemnot, allergische Reaktionen, Leistungsminderung). Der Herzwurm kann leichte bis schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen hervorrufen.
Nicht immer liegen beim Wurmbefall Verdauungsbeschwerden vor, daher sollten Hunde regelmäßig auf eine eventuelle Infektion mit den verschiedenen Wurmarten untersucht werden.
Diagnostik und Kontrolle
Liegen beim Hund Verdauungsprobleme vor, sollte standardmäßig im Labor eine Kotanalyse auf Darmparasiten vorgenommen werden. Dies ist der erste und wichtigste Schritt der Differentialdiagnostik bei Patienten, die oben genannte Symptomatik zeigen.
Neben der Untersuchung auf Parasiten(eier) werden bei diesen Kotuntersuchungen auch Bakteriologie, Mykologie, Viren und Einzeller berücksichtigt, die ebenfalls diffuse Verdauungsstörungen oder eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens auslösen können.
Auch beim symptomfreien, gesunden Hund sollte zwei- bis dreimal jährlich eine Kotanalyse auf Parasiten stattfinden.
Dazu sei noch erwähnt, dass diese Analysen kein 100%ig sicheres Ergebnis liefern, da Würmer ihre Eier zyklisch (also nicht bei jeder Defäkation) ausscheiden. Sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten, ob ggf. eine Sammelprobe aus mehreren Kotabsätzen sinnvoll ist.
Infektionsprophylaxe
Manche Hunde infizieren sich in ihrem ganzen Leben kein einziges Mal mit Würmern und andere haben ständig damit zu kämpfen. Das Infektionsrisiko hängt von mehreren Faktoren ab:
- Infektionsdruck der Umgebung
Lebt der Hund in einer großen Gruppe auf engem Raum mit nicht ausreichenden hygienischen Bedingungen, stecken sich die Tiere im schlechtesten Fall fortwährend gegenseitig an. Denn auch eine Entwurmung schützt nicht vor dem erneuten Befall, sondern tötet die Parasiten im Körper nur mit einer begrenzten Nachwirkzeit ab. - Fütterung des Hundes
Einige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungen “schmecken” Würmern einfach nicht. Denken Sie daran: Die meisten Würmer sind Nahrungsparasiten, die sich das Futter mit ihrem Wirt teilen. Bitterstoffe und ätherische Öle stehen dabei nicht auf dem Lieblingsspeiseplan der Würmer – dazu später mehr. - Darmgesundheit, Darmmikrobiom
- Immunsystem
Entwurmung bei nachgewiesenem Befall
Würmer können die befallenen Organe des Hundes nachhaltig schädigen und bei geschwächten oder vorerkrankten Tieren bis zum Tod führen. Zudem stellen infizierte Hunde ein hohes Ansteckungsrisiko für andere Tiere und Menschen dar. Wurde ein Wurmbefall nachgewiesen, sollte immer eine schulmedizinische Behandlung zur Abtötung der Würmer erfolgen. Die Medikamente, die bei Wurmbefall eingesetzt werden (sogenannte Anthelminthika) erhält man beim Tierarzt in Form von Pasten, Tabletten oder Spot-ons. In der Regel sind diese Medikamente einfach zu verabreichen und werden gut vertragen. In seltenen Fällen kann es zu Erbrechen, Inappetenz oder Durchfall kommen. Wichtig ist es, zu wissen, dass diese Mittel keinen prophylaktischen Effekt haben, d.h. sie schützen nicht vor Wurmbefall, sondern töten lediglich Parasiten ab, die sich im Moment der Verabreichung im Körper des Hundes befinden. Bereits nach 24 Stunden kann sich der Hund erneut mit Würmern infizieren.
Zeigt ein Hund bei nachgewiesenem Wurmbefall Krankheitssymptome wie Durchfall, Inappetenz und allgemeine Schwäche, sollten (neben der Elimination der Parasiten) diese Probleme ebenfalls behandelt werden. Ggf. geben eine Blutanalyse (Entzündungswerte, Leberwerte, Erythrozytenwert) und ein Darmflora-Screen Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Darmschleimhaut aufzubauen (bspw. mit MUCO Therapura ) und das Immunsystem zu stärken (bspw. mit IMMUN Vital oder AGALOSTRUM Vital).
Häufig wird von Züchtern oder Tierärzten eine sogenannte “prophylaktische Entwurmung” ( Entwurmung ohne nachgewiesenen Befall) empfohlen. Zwölf- bis zweimal jährlich, je nach Infektionsrisiko, kann eine solche Wurmkur wiederholt werden. Zu bedenken ist allerdings dabei, dass dieses Vorgehen nicht nur kostspielig ist, sondern für den Hund auch eine Belastung darstellen kann, denn bei jedem Medikament kann es zu unerwünschten Reaktionen und Unverträglichkeiten kommen. Auch für das Darmmikrobiom ist eine regelmäßige Entwurmung eine Herausforderung. Zudem können Würmer bei häufigen Anthelminthika-Gaben Resistenzen ausbilden.
Wurmprophylaxe
Wie eben festgestellt, bieten die klassischen Anthelminthika keine adäquate Möglichkeit der Prophylaxe. Wie schütze ich meinen Hund also vor Wurmbefall? Im Prinzip kombiniert man vier Anwendungen, um einen effektiven, natürlichen Infektionsschutz aufzubauen.
- Stärkung der Vitalität durch artgerechte Fütterung
- Stärkung der Darmgesundheit und des Darmmikrobioms
- Stärkung des Immunsystems
- Zufütterung von wurmwidrigen Nahrungsergänzungen
Stärkung der Vitalität durch artgerechte Fütterung
Die art- und bedarfsgerechte Fütterung bildet die Basis der Gesundheit des Hundes. Die Ration sollte dabei qualitativ hochwertige Lebensmittel und einen pflanzlichen Anteil von mindestens 30% enthalten, um die Versorgung mit gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen zu sichern. Ein gutes Pflanzenöl gehört ebenfalls als fester Bestandteil zum Futter. Besonders die mittelkettige Laurinsäure (hoher Gehalt in Kokosfett und Kokosflocken) fördert die Gesundheit der Darmschleimhaut und das Wachstum körpereigener, physiologischer Darmbakterien.
Stärkung der Darmgesundheit, des Darmmikrobioms und des Immunsystems
Im Abdomen des Hundes sind mehrere wichtige Organsysteme eng miteinander verbunden: das Verdauungssystem, das Darmmikrobiom, das (enterische) Nervensystem und das darmassoziierte Immunsystem. Die Erkrankung oder Beeinträchtigung eines Systems zieht die Funktionsminderung der anderen Systeme nach sich. Daher ist es besonders wichtig, diesen “Organkomplex” durch stärkende Maßnahmen zu unterstützen. Neben den genannten Mitteln zur Regeneration der Darmschleimhaut (MUCO Therapura) und des Immunsystems (IMMUN Vital, AGALOSTRUM Vital), eignen sich Flora EM Therapura, EM Vital und Präbiota Therapura hervorragend zur Stabilisierung der Darmbesiedelung und Förderung der Verdauung.
Zufütterung von wurmwidrigen Nahrungsergänzungen
- Kokosflocken und Kokosfett
Die enthaltene Laurinsäure wirkt gegen Darmparasiten und stärkt die Darmschleimhaut.
Ballaststoffe unterstützen die physiologische Darmmikrobiota. - gemahlene Kürbiskerne
Die enthaltene Aminosäure Cucurbitin wirkt Bandwürmern entgegen.
Ballaststoffe unterstützen die physiologische Darmmikrobiota. - geriebene Karotten
wirken wurmaustreibend
Ballaststoffe unterstützen die physiologische Darmmikrobiota. - ätherische Öle
Kräuter und Gewürze mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen (Schwarzkümmel, Nelke, Knoblauch, Thymian, Oregano, Beifuß, Salbei, Ingwer – frisch, getrocknet oder als Öl) mögen Würmer gar nicht. - Propolis
Das Bienenprodukt hat mehrere ausgezeichnete, gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es stärkt das Immunsystem und wirkt aktiv gegen Parasiten, Viren, Bakterien und Mykosen. - Wurmmittel von PROVICELL. Die Rezeptur von "Para W Vital” enthält fast alle oben genannten, bewährten Lebensmittel, die den Darm stärken und ihn für das Ansiedeln potentieller Parasiten unattraktiv machen. Jeder Hund wird im Laufe seines Lebens mit Würmern oder Wurmeiern in Berührung kommen, ob der Hund dann aber auch als Wirt für Parasiten geeignet ist und diese sich festsetzen und vermehren, hängt vom Darmmilieu und von der Abwehrleistung des Immunsystems ab.
Die verschiedenen Stadien des Lungenwurms durchlaufen verschiedene Organe. Darm, Leber, Herz und Lunge werden befallen und es zeigen sich entsprechend verschiedene Symptome